Frauen*Salon #11: Herstory. ein feministischer Blick auf deutsche Geschichte.

Am Donnerstag, 2. Dezember 2021 findet unser 11. Frauen*Salon und damit der letzte in diesem Jahr statt!

Dafür wollen wir vor Ort und in Person zusammenkommen und gemeinsam einen feministischen Blick auf deutsche Geschichte werfen. Wie verändert sich unser Verständnis der Gegenwart, wenn wir eine feministische Perspektive auf Geschichtsvermittlung einnehmen? Wie können Frauen in der Geschichte sichtbarer gemacht werden? Und wie kann uns ein feministischer Blick auf die Vergangenheit helfen, heutige geschlechtsspezifische Machtverhältnisse besser zu verstehen?

Zu diesen Fragen wird uns Gesa Trojan, die mehrere Jahre am Deutschen Historischen Museum zu Fragen von Frauen-und Geschlechtergeschichte gearbeitet hat, einen Einblick in Ihre Arbeit als Referentin für Bildung und Vermittlung geben.

Wenn ihr mit uns zu diesem spannenden Thema diskutieren möchtet, dann meldet euch bis zum 26.11.21 unter info@frauensalon.org an. Gerne auch mit einer weiteren Frau* eurer Wahl!

Der Salon wird am 02.12.21. um 19.00 Uhr in Berlin-Neukölln und in Anbetracht der aktuellen Pandemielage unter Einhaltung der 2G Regel stattfinden. Wir bemühen uns derzeit zusätzlich darum, ein Hybridformat (digitale Teilnahme) zu ermöglichen. Mehr Infos folgen für alle, die sich anmelden.

Wir freuen uns auf euch!

Juni-Spezial: Frauen*Salon meets Natur-Zeit

Langsam fährt das Leben wieder hoch, doch so ganz “normal” lässt sich der Alltag und die Wochenendplanung noch nicht gestalten. Deshalb haben wir uns sehr über die Initiative von Brigitte Reiter gefreut, die Euch mit einem kreativen Format die Natur ein Stück näher bringen möchte. Brigitte Reitter ist Natur-Coach, Prozessbegleiterin und Systemische Organisationsberaterin bei www.loubas.de. Ihre Idee wollen wir natürlich unterstützen und freuen uns, hier unsere erste Kooperation anzukündigen: Frauen*Salon meets Natur-Zeit!

Zur Natur-Zeit
Wenn wir achtsam und offen in der Natur sind und ihr lauschen, erfahren wir etwas über uns selbst und die Themen, die sich auch in der hundertsten Gedankenschleife nicht auflösen. Nach und nach öffnet sich unsere sinnliche Wahrnehmung und wir dürfen uns überraschen lassen. Dieses mit der Natur verbundene Erleben ist uns als Gesellschaft abhanden gekommen. Wir sind es gewohnt schnell zu kategorisieren, zu erklären und zu bewerten. „Frauen*Salon meets Natur-Zeit“ ist die Einladung zu erkunden, welche Wege sich auftun, wenn wir uns bewusste Zeit in der Natur schenken.

Ablauf
# Wir treffen uns am Samstag, den 5. Juni um 10:30 Uhr zu Einführung auf Zoom. Nach einer kurzen Einstimmung in eure Natur-Zeit klären wir Fragen und dann geht es auch schon los.
# Direkt nach dem Videocall geht jede Frau* alleine in die Natur (Park, Wäldchen, Wiesen, S-Bahn Brachfläche..). Dort nehmt ihr einfach nur offen wahr, was euch begegnet – ohne es zu bewerten. Nehmt euch mindestens drei Stunden Zeit, gerne auch länger.
# Wir treffen uns um 16:30 Uhr wieder für ca. eine Stunde online (Zoom) und teilen unsere Erlebnisse und Geschichten – oder hören einfach nur zu.

Anmeldung
Bitte melde dich bei Interesse unter info@frauensalon.org an. Du bekommst ein bis zwei Tage vor der Veranstaltung eine E-Mail mit weiteren Details sowie einer „Ausrüstungsliste“ für deine Natur-Zeit.

„Könnt ihr mich hören?“ Ein kritischer Blick auf Videokonferenz-tools

Dass die Corona-Pandemie die Gleichstellung der Geschlechter nicht wirklich voran bringt, ist mittlerweile leider ziemlich klar (siehe dazu auch unseren Buchtipp vom März). Und dass wir viele Stunden, Tage und Wochen vor dem Bildschirm in Video-Konferenzen verbracht haben (und wahrscheinlich noch verbringen werden) auch. Wie es sich mit der Geschlechtergerechtigkeit in Online-Meetings verhält, wurde allerdings bisher nur wenig diskutiert. Hat sich z.B. der Redeanteil von Frauen und Männern in Online-Meetings mehr angeglichen? Der Ton verändert? Oder ist die Gesprächskultur inklusiver als in analogen Meetings geworden?

Leider ist dies Bilanz in Sachen Geschlechtergerechtigkeit eher ernüchternd: Männer nehmen auch online mehr Raum ein und sprechen länger und öfter als Frauen (eine gute Zusammenfassung findet ihr hier). Hinzu kommt, dass Frauen wegen der Stimmverarbeitung bei Videokonferenzen sogar benachteiligt werden. Grund hierfür ist laut einer aktuellen Studie, dass durch verbreitete Tools wie Zoom, Skype oder Teams nicht alle Anteile der Stimme übermittelt werden, sodass Frauen als weniger charismatisch und kompetent wahrgenommen werden.

Und auch die sogenannte Zoom-Fatigue oder der Zoom-Burnout trifft laut neusten Erkenntnissen Frauen stärker als Männer. Ein Grund hierfür ist, dass in Online-Meetings nicht nur andere Gesichter in unmittelbarer Nähe zu sehen sind, sondern auch das eigene Bild (stellt euch mal vor ihr seht euch in “analogen” Gesprächen mit anderen Personen ständig im Spiegel). Die Konfrontation mit dem eigenen Spiegelbild kann zur sogenannten “Spiegel-Angst” führen – ein psychologischer Stress, der von der Selbsbespiegelung ausgelöst wird. Davon sind Frauen stärker als Männer betroffen, denn sie neigen vermehrt dazu, sich im Spiegel zu betrachten und zu beurteilen, wie sie gerade aussehen und welchen Eindruck sie hinterlassen.

Klar ist, dass Online-Meetings uns viel ermöglicht haben und auch viel Positives mit sich bringen (z.B. auch die Fortführung unserer Frauen*Salons). Allerdings trifft es auch hier (wie bei meisten digitalen Technologien) zu, dass wir einen gesunden Umgang mit ihnen noch lernen müssen und dass gesellschaftliche Ungleichheiten im digitalen Raum bestehen bleiben. Hier braucht es in Online-Meetings vor allem eine gute Moderation aber auch eine inklusivere Entwicklung der Technologie, eine differenzierte Datenerhebung (siehe Buchtipp vom September) sowie ein Verständnis dafür, dass es ok ist, die Kamera einfach mal auszuschalten.

Raum einnehmen – Buchhandlung für Autorinnen und queere Autor*innen eröffnet in Neukölln

Mitten im zweiten Lockdown hat in Berlin Neukölln eine Buchhandlung eröffnet, die vor allem eins schafft: Raum. Raum für neue Ideen und Gedanken, Raum für Inspiration und Perspektivwechsel und in einer post-Corona Welt auch einen Raum für regelmäßige Austauschformate – so die Idee des Teams hinter She said.

Gewidmet ist die Buchhandlung all denen, die sonst eher weniger Raum in der Literaturwelt einnehmen und seltener Gehör finden: Autorinnen und queere Autor*innen. Seit Mitte Dezember 2020 lädt She said Besucher*innen ein, durch Schätze der feministischen und queeren Literatur zu stöbern und auch eine umfassende Beratung von einem motivierten Team in Anspruch zu nehmen. Wer zur Zeit jedoch keinen vor-Ort-Besuch unternehmen möchte, der empfehlen wir die Rubrik “Read This” auf der Website der Buchhandlung auszuchecken. Hier schreibt das Team von She said regelmäßig Buchrezensionen, die detallierte und persönliche Einblicke in die Bücher der Buchhandlung ermöglichen.

Aktuelle Empfehlungen:
Rebecca Solnit: Unziemliches Verhalten – wie ich Feministin wurde
Andrea Petković: Zwischen Ruhm und Ehre liegt die Nacht

In einer Zeit, in der fast alles, was uns gedanklich und emotional inspiriert und in Austausch treten lässt, geschlossen bleibt, freuen wir uns umso mehr über diesen neuen Ort, den Ideengeberin Emilia von Senger mit ihrem Team geschaffen hat.

…und natürlich darüber, dass im Café der Buchhandlung fantastische Scones verkauft werden, die jeden unnötigen Jahresvorsatz in Vergessenheit geraten lassen.

Mehr Infos unter: www.shesaid.de

Kottbusser Damm 79
10967 Berlin-Neukölln
Mo–Fr 10–19 Uhr
Sa 10–18 Uhr