Das Online-Nachschlagewerk „Gender-Glossar“ definiert Intersektionalität wie folgt: „Unter dem Begriff Intersektionalität wird die Verschränkung verschiedener Ungleichheit generierender Strukturkategorien verstanden.“ Intersektionale Perspektiven denken verschiedene (strukturelle) Diskrimierungsformen zusammen, zum Beispiel Sexismus und Rassismus oder Gender und Armut.
Sich mit Intersektionalität zu beschäftigen, heißt auch zu hinterfragen: Wen repräsentiert Mainstream-Feminismus eigentlich? Welchen Frauen und welchen Stimmen räumen wir in einer feministischen Debatte – z.B. in unseren Frauen*Salons – wieviel Platz ein?
Uns ist es besonders wichtig, dieses Konzept hier im Blog und Newsletter zu besprechen, weil es nicht nur uns in unseren Frauen*Salons an Diversity fehlt, sondern Feminismus in westlichen Gesellschaften insgesamt oft zu weiß und zu sehr von Frauen aus Mittel- und Oberschicht geprägt ist. Das kann dazu führen, dass wir neben eurozentristischen Perspektiven auch unsere Privilegien für selbstverständlich nehmen – und dadurch rassismuskritische Sichtweisen oder jene von Frauen* aus anderen sozialen und finanziellen Kontexten ausblenden.
Sich selbst zu hinterfragen, kann unserer Meinung nach Feminismus und Solidarität unter Frauen* nur stärken. Stefanie Lohaus vom Missy Magazine proklamiert Intersektionalität daher sogar zum zentralen Thema für den heutigen Feminismus. Auch die Macherinnen des LilaPodcast haben hierzu eine Folge aufgenommen, in der sie eine Reihe toller Frauen* vorstellen, die neben feministischen Themen auch Rassismus, Ableismus, Armut und nicht-binäre Identitäten thematisieren. Und in dem Buch Feminismus Revisited portraitiert Erica Fischer als Feministin der ersten Stunde spannende Frauen*, die heute für uns alle kämpfen.